Der Stammtisch

Der wohl beliebteste Platz in der Bar:
Man hat die perfekte Sicht auf fünf Fernseher, man sitzt in erster Reihe vor einem der Hauptschirme, man sieht wer kommt und geht, man begrüßt nicht, sondern wird begrüßt, man hat kurze Wege zu den Örtlichkeiten, man kennt seine Sitznachbarn, man hat einen direkten Draht zum Barkeeper, man fühlt sogar den Komfort einer Rückenlehne und man sitzt in kürzester Distanz zum Zapfhahn - allerdings auch zum Phrasenschwein (was für einige einen besonderen Nervenkitzel darstellt…).

Wichtig: Hier setzt man sich nicht einfach so hin, sondern man erarbeitet sich den Platz durch regelmäßige Besuche, durch steten Konsum, durch geistreiche Gespräche, durch die ungeschickte Verwendung von Fußballphrasen oder durch ein sehr ausgeprägtes Selbstbewusstsein.
Man muss sich das Vorstellen, wie eine Mannschaftskabine: Als 17-Jähriges Talent, setzt man sich auch nicht ungeschoren auf den Platz des erfahrenen Nationalverteidigers - außer man heißt Torsten Frings und hat noch eine große Karriere vor sich.

Die Fußballpartien, die am Stammtisch gesehen wurden sind ungezählt: Triumphale Siege wurden gefeiert, bittere Niederlagen begossen und langweiliges Gekicke einfach weggeschnackt.
Ehrenwetten wurden eingeschlagen, teilweise auch an Ort und Stelle beglichen. Manchmal wurde auch gezankt, mindestens genauso oft aber versöhnt.
Vor allem sind sich hier Menschen begegnet, es wurden Kontakte vertieft und Freundschaften geschlossen.

Seit einiger Zeit wird hier der Podcast “Der Ball ist sund” aufgenommen und ganz gewiss demnächst noch weitere Ideen ersponnen.

Die aufgedruckten Fußballersprüche sind ebenso legendär, wie so mancher Gast, der der Mühlenstraße 56 seinen eigenen Stempel aufgedrückt hat und die Sportsbar so wunderbar macht.