Einst hatten die blauen Schalen einen stolzen Platz im Hamburger Volksparkstadion. Zigtausend von ihnen wurden alle 14 Tage mit Leben gefüllt, wenn der HSV seine Heimspiele austrug. Sie erinnern an Zeiten, als die Rauteträger ihre Fans noch regelmäßig sprichwörtlich aus den Sitzen rissen.
Irgendwann hatten sie ausgedient und sie wurden ersetzt durch bequeme Sessel, die man am liebsten gar nicht mehr verlassen würde. Da die Mannschaft zuletzt über lange Jahre auch nicht viel bewerkstelligte, was die Fanpopöchen erheben ließ, war das vielleicht auch gar nicht schlimm. Zumindest bis zum letzten Sommer - und seitdem muss ich als BVB-Fan anerkennen, sind die Hamburger neben Hansa wohl die stabilste Fangruppe in Stralsund.
Heute bildet die Bank, die André aus den Originalschalen hat bauen lassen, das kulturelle Zentrum der Mühlenstraße - und sie wird gewiss nicht nur von HSV-Fans genutzt.
Dank des Außenbildschirms im Schaufenster kann man auf Ihnen nahezu das Selbe wie innen erleben - nur mit einer Zigarette in der Hand, oder in der Sonne, oder bei einem ungestörteren Gespräch, oder mit besserer Sicht, oder einfach ganz in Ruhe.
Es gibt diverse Gründe, sich die Spiele von der blauen Bank aus anzusehen, Getränke von drinnen gibt es natürlich trotzdem. Für diese sind übrigens extra Getränkehalter mit angebracht worden (und keine Aschenbecher, was manch einer offenbar einfach nicht verstehen will…).
Aktuell sind die Sitze witterungsbedingt eingelagert. Zu den ersten Sonnenstrahlen des Frühlings werden sie aber wiederkommen, versprochen. Genauso, wie die Plätze aus dem Olympiastadion - aber das ist eine andere Geschichte :-)